Stormy Weather
Reithalle
gerettet, Osterfeuer gesichert.
Ein
Bild der Verwüstung bot sich den Reitern, die sich Sonntag durch den
Sturm zum Nornenhof kämpften: Abgerissene Äste, eine halbabgeknickte
Birke, abgeknickte Tannen, die auf den Dächern der Außenboxen lagen. Der
erste Frühjahrssturm hatte den Baumbestand des Nornenhofs schwer
mitgenommen.
Passionierte
Hamburger Reiter lassen sich von so einem "kleinen" Orkan jedoch
nicht abhalten Ihrer Leidenschaft zu frönen. (Zum Glück)
Der Wind wimmerte und heulte um die Reithalle, die Bäume knarzten
bedrohlich. Die Zweige der hohen Tannen peitschten auf das Dach und unter
der Wucht der Regen-Böen erzitterten die Fenster der Halle.
So
stand denn sturmgerechtes Reiten auf dem Stundenplan. Um 12.30 Uhr
bemerkte Gabriela, wie sich der gesamte Stamm der Tannen immer stärker
der Reithalle zuneigte.
Der Baum fällt auf die Halle!
Die
Reaktion aller Beteiligten war vorbildlich. Die Reiter stiegen ab und
führten Ihre Pferde zügig, aber ruhig und ohne Panik in den Stall um
danach die Haflinger aus ihren Hallen-Boxen zu holen und in Sicherheit zu
bringen. Innerhalb von 2 Minuten war die Halle evakuiert. Ein Teil der
Reiter blieb bei den Pferden und sattelte sie ab, der Rest lief um die
Halle, befestigte Longen am Stamm der stärker gefährdeten Tanne und
legte sich kräftig in die Seile. 15 Reiter/Innen sicherten den Stamm.
Zu
mächtig waren die Stämme, um vom Sturm geknickt zu werden, doch hatte
der Orkan genug Kraft um das Wurzelwerk der Tannen zu lösen. Dies
machte die Sicherung des Stamms zu einer nicht ungefährlichen Sache. Der
Wurzelballen war bereits so weit gelockert, dass die Tanne beim Nachlassen
einer Böe auch auf die Helfer hätte fallen können, wäre der Zug nicht
rechtzeitig nachgelassen worden.
Mittlerweile
wurden Stahltrossen und Abschleppseile verbunden, Gabriela erlöste
Ihre Helfer indem sie den Baum mit dem Traktor sicherte. Es war jedoch
eine Pattsituation: Die Trossen waren zu kurz, der Baum wäre auf den
Traktor gefallen.
Zur
Sicherheit wurden auch noch Caroline und Prinz evakuiert.
Doch
Hilfe nahte: Bereits 10 Minuten nach dem Anruf erschien die freiwillige
Feuerwehr auf dem Plan. Leider hatte der Sturm die Weide so aufgeweicht,
dass der Löschzug in der Einfahrt stehen bleiben musste. Der Technik
beraubt, wagte sich jedoch ein couragierter Feuerwehrmann auf eine Leiter
und rückte dem Baum mit einer Bügelsäge zu Leibe.
Gerettet
wurde die Situation schließlich durch Nachbarschaftshilfe. Die
nahegelegene Baumschule und Gärtnerei schickte einen Traktor mit
Teleskop-Korb und einer 30m langen Kette. Mit Hilfe des Teleskoparms wurde
die Kette knapp unterhalb des Wipfels befestigt. Ein kleiner Ruck an der
Kette und der Baum fiel um wie ein Dominostein.
Zu
Gabrielas großem Kummer stellte die Feuerwehr fest, dass auch die zweite
Tanne nicht mehr zu retten war.
Jetzt müssen diese Holzmassen erst mal beseitigt werden. Sie dürften
für etwa 20 Osterfeuer reichen.
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Timber!
ist der Warnruf der amerikanischen
Holzfäller, um vor dem Fallen eines Baumes zu warnen.
Ein Dankeschön
an die Jungs von der Freiwilligen Feuerwehr. Sonntag Mittag innerhalb von
10 Min. vor Ort zu sein ist eine tolle Leistung!
O-Ton Tammy:
Hier ist es nie langweilig!
O-Ton Gabriela:
Kann mein Leben nicht zur Abwechslung mal eine Weile langweilig sein?
Noch mal davongekommen!
Die Tannen waren so mächtig, dass sie nicht nur das Dach zerstört, sondern auch die Hallenwand beschädigt hätten. Die
Reithalle wäre
wochenlang nicht zu nutzen gewesen.
Die entstandenen Schäden gefährden jetzt zumindest nicht den
Reitbetrieb.
Gabriela:
Ich pflanze neue Bäume.
Noch ein
Dankeschön:
An alle freiwilligen Helfer, die sich in dieser dramatischen Stunde ruhig,
besonnen und selbstlos einsetzten.
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